Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg e.V.
Was wäre Bayern ohne die vielfältige Eigenart seiner Bewohner in Sprache, Musik, Brauchtum, Kleidung und Bauweise? Sicher ein Stück ärmer, oder wie es der lateinische Sinnspruch am alten Jagdschlößl von Esting an der Amper ausdrückt: „Extra Bavariam nulla vita,et si est vita non est ita.“
Was sagen will, daß außerhalb Bayerns kein Leben ist, und wenn, dann ist es nicht das selbe, - oder wie wir sagen: “Na is’s halt danach.”
Somit können wir also dem Dorfschullehrer Josef Vogel aus Bayrischzell gar nicht dankbar genug sein, dass er zusammen mit ein paar weiteren heimatfrohen Burschen – die Weiblichkeit ist später von allein dazugekommen – ums Jahr 1883 den ersten Gebirgstrachten-Erhaltungsverein gegründet hat.
Sein Beispiel hat Schule gemacht, weitum im Land sind derartige Vereine entstanden, selbst dort, wo nicht einmal bei Föhn das Gebirge zu sehen ist. Aber wenn selbst die Schöpfung noch nicht abgeschlossen ist, muß man es doch auch der Heimat- und Trachtenpflege zugestehen, dass sie sich ständig weiter entwickelt und damit sicher auch verbessert. Unumstritten ist jedenfalls das Verdienst der Trachtenvereine, dass sie die Besinnung auf die kulturelle Eigenständigkeit unseres Stammes - die ausgangs des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten schien - wieder geweckt haben.
So hat sich auch in Starnberg bereits um 1890, dem Beispiel der Oberlandler folgend, ein Gebirgstrachten-Erhaltungsverein unter dem Namen „D’Starnberger“ gebildet. Leider haben wir darüber keine schriftlichen Unterlagen, mündliche Überlieferungen und Photos lassen jedoch vermuten, dass diese Bestrebungen aus dem Bereich des Laienspiels kamen, was auch den engeren Bezug zur Gebirgstracht, anstatt zu der in Starnberg ehemals gebräuchlichen Volkstracht erklären würde.
Wie dem auch sei, „D’Starnberger“ haben als erste Gruppierung den „Glust auf a boarisch’ Gwand unter d’Leut bracht“ und damit den Anstoß gegeben, dass man sich bald auch an die eingesessene Volkstracht wieder erinnerte, von der da und dort noch alte Stücke - vor allem Kranl, Otterfellhauben, Florschließen usw. - als Familienschatz behütet wurden. Die verschiedentlichen Bemühungen den Trachtengedanken in diese Richtung zu leiten, wurden allerdings erst am 3. Juni 1907 mit der Gründungsversammlung des „Volkstrachtenvereins Starnberg“ von Erfolg gekrönt.
Mit der Vereinsführung beauftragt wurden die Herren:
Johann Schäffer, Fleischbeschauer, als 1. Vorstand,
Spenglermeister Georg Wörsching als 2. Vorstand,
Hutmacher Otto Naßl als Schriftführer und
Zimmerermeister Hans Furtmayer als Kassier.
Als Beisitzer fungierten Revierjäger Karl Bögel und Rentamtsgehilfe Josef Eibl.
Weitere Gründungsmitglieder waren:
Baumeister Josef Fischhaber, Kaufmann Josef Jägerhuber, Hutmachermeister Viktor Naßl, Gastwirt Ludwig Meier, Buchbindermeister Otto Kaiß, Bäckermeister Gregor Dreher, Rentamtsgehilfe Hermann Köll, Gärtner Josef Stolze, Hausmeister Josef Hartmuth, Zimmermann Max Bernlochner, Spediteur Theodor Huber und Dr. Greither.
Laut Chronik bestand der Volkstrachtenverein Starnberg am 18.11.1907 einschließlich seiner drei Ehrenmitglieder:
Maximilian Schmidt gen. „Waldschmidt“ Hofrat und Schriftsteller,
Dr. Albrecht Hänlein aus Würzburg und
Lehrer Karl Wohlgeschaffen,
bereits aus 33 Mitgliedern.
Darunter finden sich viele Namen, die in Starnberg heute noch einen guten Klang haben, bzw. in bester Erinnerung sind.
Bereits am 10. August des Gründungsjahres veranstaltete der junge Verein das erste große Fest: das „Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen“, zu dem S.K.H. Prinzregent Luitpold v.Bayern einen Wanderpokal gestiftet hat, verbunden mit dem Wunsch, dass dieser alle fünf Jahre unter den Berufsfischern des Starnberger Sees ausgestochen werden möge, um den Fortbestand dieses alten Zunftspiels zu sichern. Mit Ausnahme von Kriegs- und Notzeiten wurde diesem Wunsch entsprochen.
Vier Jahre nach Gründung des Volkstrachtenvereins spaltete sich einer Gruppe von Gebirgstrachten-Anhängern ab und gründete 1911 den GTEV „D’Stoarösler Starnberg“ unter Führung von Peter Pfab, Josef Köninger, Hans Brunner und Max Bernlochner.
Vereinslokal war der „Tutzinger Hof“. Trotz dieser Abspaltung ist der Volkstrachtenverein bis zum „Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen 1912“, dem Jahr der Stadterhebung Starnbergers, auf über 80 Mitglieder – darunter auch Georg Queri – angewachsen.
Dann kam 1914 der erste Weltkrieg und damit jegliche Vereinstätigkeit zum Erliegen.
Bedingt durch die großen Lücken, die der Krieg in die Reihen aller Vereine gerissen hatte, dauerte es Jahre, bis sich neben dem Volkstrachtenverein auch die Freunde der Gebirgstracht zur Neugründung des GTEV „D’Starnberger“ am 18. August 1921 im Gasthaus „Frühlingsgarten“ wieder zusammenfanden.
Nach anfänglichem Aufblühen war diesem Verein aber wenig Glück beschieden, wobei auch eine Namensänderung in „Almarausch Stamm Starnberg“ nicht den gewünschten Erfolg brachte. Höhepunkt des Vereinslebens war sicher die mit dem Gaufest des damaligen „Gauverbands II“ verbundene Fahnenweihe im Juli 1932.
Die Zerrissenheit der Bevölkerung in eine unheilvolle Klassengesellschaft bewirkte in diesen Nachkriegsjahren, dass sich ein dritter Trachtenverein bildete.
Junge Leute der „Theatervereinigung Starnberg“ gründeten unter Beratung des Seniors Max Bernlochner die „Plattlergruppe Edelweiß“, aus der am 1. Mai 1925 der „GTEV Edelweiß“ mit dem Vereinslokal „Deutsches Haus“ hervorging.
Das von den „Edelweißern“ 1935 ausgerichtete Loisachgaufest, verbunden mit Weihe der Schwungfahne des Vereins, beweist auch hier das große Engagement der Mitglieder.
Zu allem Überfluß tat sich - ebenfalls in den dreißiger Jahren – noch eine vierte Gebirgstrachten-Gruppierung auf, die Plattlergruppe „D’Waxnstoaner“, die dem „Arbeiter-Turn- und Sportverein Starnberg“ angehörte.
Der Vollständigkeit halber sei noch angeführt, dass Aufgaben der allgemeinen Heimatpflege – denen die Trachtenvereine auf Grund ihrer Zersplitterung nicht nachkommen konnten – vom damaligen
„Verschönerungsverein“ und dem ebenso sehr wertvoll arbeitenden „Museumsverein“ unter Dr. Penzl und Dr. Paulus wahrgenommen wurden.
Der „Volkstrachtenverein“ aber, hat sich weiterhin – insbesondere durch die Gestaltung von Fischerstechen und anderen Seefesten, Maitänzen, Johannifeiern und Trachtenbällen, sowie durch die Teilnahme am „Oktoberfest- Schützenzug“ – um altes Herkommen verdient gemacht.
Der wachsende Wunsch nach Einigkeit und Bodenständigkeit in den Starnberger Trachtenvereinen wurde durch den vom „GTEV Edelweiß“ in Gemeinschaft mit dem „GTEV Almarausch“ und dem „Volkstrachtenverein“ am 2. Juli 1933 veranstalteten ersten „Starnberger Heimatabend“ in Anwesenheit vom Kiem Pauli offenkundig.
Einen weiteren Anstoß in dieser Richtung gab am Kirchweihmontag desselben Jahres die vom „Volkstrachtenverein“ ausgestattete Fischerhochzeit vom Gröber Nikl und seiner Braut Amalie Popp, dem bis dahin größten heimatlichen Ereignis in Starnberg.
Wie ein roter Faden zog sich von da an der Gedanke einer gemeinsamen Volkstumsarbeit durch die kommenden Jahre, bis der Ausbruch des 2. Weltkriegs alle Pläne zunichte machte.
Erst nach dem Zusammenbruch gelang endlich der große Wurf:
Am 27. Juni 1947 setzten sich nach eingehenden Vorarbeiten der Vorstände Hanns Schäffer, Alois Kropf und Hans Zellner 52 Mitglieder des „Volkstrachtenvereins“, des „GTEV Almarausch“ und des „GTEV Edelweiß“ zum freiwilligen Zusammenschluß der drei Vereine und damit zur Gründung des „Heimat- und Trachtenvereins Starnberg gegr. 1907“ zusammen.
Aus den Neuwahlen ging
Hans Zellner als 1. Vorsitzender,
Alois Kropf als 2. Vorsitzender,
Michael Gebhard als Kassier,
Heinrich Gerstetter als Schriftführer und
Hanns Schäffer als Beirat hervor.
Zugleich wurde der Beitritt des Vereins zur „Heimat- und Trachtenvereinigung Huosigau“ beschlossen.
Bereits am 23./24. August 1947 veranstaltete der acht Wochen „junge“ Verein das - heute bereits legendäre - „1. Oberbayerische Sängertreffen in Starnberg“, bei dem beste Sängergruppen von der Zugspitz bis zum Watzmann und mitten drin der Kiem Pauli die Zuhörer in der vollgepfropften TSV-Halle begeisterten. Eine Veranstaltung mit nachhaltiger Wirkung, Auftakt zu einer auf allen Gebieten der Volkstumspflege erfolgreichen Vereinstätigkeit.
Es sei dabei nur an ein paar – die damalige Aufbruchszeit charakterisierende – Feste und Gedenkveranstaltungen erinnert:
Die Huldigungsfeier zum 80. Geburtstag S.K.H. Kronprinz Rupprecht v. Bayern am 15. Mai 1949 in Leutstetten und am 18. September der erste Oktoberfest-Trachtenzug nach dem Krieg, bei dem ein spektakulärer Festwagen mit dem historischen Lustschiff „Delphin“ die Starnberger Trachtengruppe durch die noch weitgehend zerstörte Landeshauptstadt begleitete.
Am 21. November des Jahres folgte der Gedenkabend zum 30. Todestag von Georg Queri in der Starnberger TSV-Halle.
Am 1. Mai 1950 wurde der erste „Nachkriegs-Maibaum“ – gestiftet von S.K.H. Kronprinz v. Bayern - auf dem Tutzinger-Hof-Platz aufgestellt und am 19./20.
Im August des selben Jahres lockte das erste Huosigaufest in Starnberg, verbunden mit dem Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen an die zehntausend Besucher auf die Undosa-Seepromenade.
Auf einstimmigen Beschluß der Hauptversammlung vom 21. Oktober 1950 erhielt der Verein seinen bis heute gültigen Namen „Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg e.V. gegr. 1907“.
Ein Name, der zum Programm für den Verein wurde, ist doch die Trachtenpflege nur ein Teil der gesamten, viele Bereiche umfassenden Volkstumspflege, um die sich ein Heimatverein kümmern sollte.
In welchem Umfang sich die Vereinsmitglieder dieser Verantwortung damals bereits bewusst waren, zeigen neben den vielen „laufenden“ Aktivitäten, folgende, besonders erwähnenswerte Veranstaltungen:
Der von Prof. Dr. Max Dingler mit seiner Osterlegende „Auferstehung“ gestaltete literarische Abend am Gründonnerstag 1949 im Undosa,
der “Bayerisch – Österreichische Volkstumsabend“ am 22.9.1951 in der TSV-Halle,
das beispielgebende Mundartsprechen „Das heimatliche Wort“ am 24./25. Oktober 1953,
der aufrüttelnde Lichtbilder-Vortrag von Dr.Dr. Alfred Weitnauer über „Heimatkultur kritisch betrachtet“
und nicht zuletzt
die ersten Advent - und Weihnachtssingen, gestaltet von Gesangs- und Musikgruppen unseres Vereins, die nach dem Vorbild von Annette Thoma dazu beitrugen unseren Landsleuten die schlichte Schönheit geistlichen alpenländischen Liedguts wieder nahe zu bringen.
Ein wahrhaft „königliches“ Ereignis, zu dessen Gelingen der Heimat- und Volkstrachtenverein einschließlich der Heimatbühne Starnberg ein gut Teil beigetragen hat, war die Huldigungsfeier zum 85. Geburtstag S.K.H. Kronprinz Rupprecht v. Bayern am 8./9. Mai 1954 in Leutstetten.
Und als die Trauerglocken am Nachmittag des 2. August 1955 in bayerischen Landen den Tod S.K.H. Kronprinz Rupprecht v. Bayern verkündeten, haben auch die Mitglieder des Heimat- und Volkstrachtenvereins Starnberg in gebührender Weise von ihrem Gönner und Förderer bewegten Abschied genommen, bei der Totenwacht in Leutstetten und beim ergreifenden Staatsbegräbnis in München.
Das Jahr 1957 wurde mit dem fünfzigjährigen Gründungsjubiläum zu einem Markstein unseres Vereins. Es begann Ende Januar mit dem diesmal besonders festlich gestalteten Trachtenball, gefolgt von der Maibaumaufstellung am 1. Mai und dem internen Stiftungsfest am 1./2.Juni mit Weihe der beiden von den Vereinen „Almarausch“ und „Edelweiß“ übernommenen, frisch renovierten und umgearbeiteten Fahnen durch Abt Hugo Lang.
Der 4. August brachte unter der Schirmherrschaft S.K.H. Herzog Albrecht v. Bayern - nach der herkömmlich fünfjährigen Pause - wiederum das Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen und am 7./8. September kam im Rahmen der Huosigau-Heimattage erstmals in der Geschichte der Bayerischen Trachtenverbände eine „Bairische Trachtenschau“ zur Durchführung, an der sich 97 Trachtengruppen aus ganz Bayern samt Gastgruppen aus Österreich und Südtirol beteiligten.
Würdiger Abschluß des Jubiläumsjahres war am 12. Oktober in der TSV–Halle ein freundschaftlicher Sänger - und Musikantenwettstreit „Huosigau – Oberpfalz“.
Fürwahr eine stattliche Leistungsschau, die das Ansehen des Vereins stärkte und die Mitgliederzahl auf 300 steigen ließ.
Neben dieser Präsenz im heimischen Starnberg und dem Huosigau zog es den Volkstrachtenverein im Lauf der Jahre auch zu manch volkskulturellem Ereignis in weite Fernen, z.B: in den Pongau, nach Ochsenfurt und Würzburg, Kempten, Augsburg, Immenstadt, Dingolfing und Mainburg – unvergessen, allein schon wegen des „gsüffigen“ Festbiers.
In späteren Jahren wagten sich unsere Tanz- und Musikgruppen betreffs „Völkerverständigung“ bis nach Dinard, Taiwan und einmal sogar nach Berlin.
Erwähnt sei auch noch die Trachtenhochzeit von Willi Großer mit Brigitte Kandler am 1. Mai 1961, bei der Hans Zellner als Hochzeitslader fungierte, - vor allem deretwegen, weil sie durch etliche Brautpaare, hervorgegangen aus der Trachtenjugendgruppe, erfreuliche Nachahmung fand, - ein ums andere mal schönster Beweis lebendiger Heimatpflege.
Im November 1962 legte Hans Zellner nach 15 Jahren verdienstvoller Vorstandsarbeit aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder.
Auf seinen Vorschlag wurde Willi Großer zum neuen 1. Vorstand gewählt, dessen erste Amtshandlung die Ernennung von Hans Zellner zum Ehrenvorstand war.
Seine zweite, nicht minder erfreuliche Tätigkeit war die Verbriefung eines Grundstücks, das den Verein – dank der jahrzehntelangen Bemühungen von Hans Zellner – in die Lage versetzte, im Jahr 1977 ein Trachten-Jugendheim zu errichten.
Dieses Vorhaben bestimmte auch weitgehend die Vereinstätigkeit der sechziger und siebziger Jahre. Es wurde hart gespart und man versuchte auf jedmögliche Weise zu Geld zu kommen:
monatelange Bastelarbeiten für den Weihnachtsmarkt (wobei man sich immer an guter Volkskunst orientierte),
„Cafe Trachtenheim“ – gesponsert und betrieben von den Vereinsfrauen,
eigene Herstellung von Festzeichen,
Verkauf von „Bausteinen für das Trachtenheim“ usw..
Für Hand- und Spanndienste war die Mitgliederstruktur unseres Vereins nicht besonders ergiebig und so versuchte sich eben jeder mit seinen Fähigkeiten anderweitig einzubringen, so dass man letztlich sagen konnte: „Es war trotz aller Anstrengung eine schöne Zeit, geprägt von kameradschaftlichem Miteinander.“
Natürlich musste nebenbei auch noch das sonstige Vereinsleben, die ganze Probenarbeit und die herkömmlichen, den Jahrlauf begleitenden Veranstaltungen, Fest- und Gedenktage bewältigt werden.
In besonderer Weise hat sich dabei der Verein seit jeher um die Wiederbelebung und Verbreitung des allgemeinen Volkstanzes bemüht, wobei der große Auftrieb für unsere Tanzleut im November 1969 kam, als der „Kaufmann Schorsch“ – Forstmeister Georg v. Kaufmann – in seiner ansteckenden Begeisterung zusammen mit der Teisendorfer Tanzlmusi einen Volkstanzabend bei uns gestaltete.
Aber nicht nur unsere Tanzleut hat es „erwischt“, auch unsere jungen Musikanten kamen auf den Geschmack und so entstand erst die „Starnberger Tanzlmusi“ und dann die „Hochberghauser Tanzlmusi“, die es gemeinsam ermöglichen, dass unser Verein seit Jahrzehnten jeweils im Mai und November einen Volkstanzabend für die Allgemeinheit veranstalten kann.
Jetzt aber wieder zum chronologischen Ablauf des Vereinsgeschehens:
Am Samstag, dem 21. Juli 1973 wurde es endlich Wirklichkeit; das erste, von Hans Zellner seit langen Jahren angestrebte „Burghofsingen im Starnberger Schloß“.
Dank dem Verständnis des Finanzamt-Vorstands Dr. Walter König konnte Willi Großer als Sprecher (nicht ahnend, dass ihm diese Ehre 32mal zuteil werden wird) bei sommerlichem Sternenhimmel unter Mitwirkung der Starnberger Musik- und Gesangsgruppen, dem Duo Anzenberger aus Wallgau und dem Pfaffl-Zwoagsang dem dankbaren Publikum ein Volksmusikerlebnis der ganz besonderen Art bescheren.
1977, das 70. Jubeljahr des Vereins brachte natürlich einige besondere Höhepunkte. Zunächst den „Starnberger Abend“ am 4. Juni in der TSV-Halle, der dank hervorragender Beiträge – u.a. einem Referat von Herrn Ministerialrat Dr. Schmaderer über „Bürgerinitiative Heimatpflege“ – ein großer ideeller Erfolg wurde.
Das Hauptfest, die „Huosigau-Heimattage“ vom Freitag, 24. Juni mit Montag, 27. Juni wurde vom Wetter nicht gerade begünstigt. Mit Ausnahme des sonntäglichen Festgottesdienstes in St. Maria litten die Veranstaltungen, vor allem der an den Gottesdienst anschließende Festzug, sehr unter Dauerregen, wobei man sich aber im geräumigen Festzelt beim Strandbad die Stimmung nicht verderben ließ.
Ungetrübte Festesfreude herrschte dann am 10. Juli bei der durch Stadtpfarrer Konrad Schreiegg und Pfarrer Gerhard Pfister vollzogenen Einweihung des glücklich vollendeten Trachten-Jugendheims.
Für die vom Landkreis erfahrene Unterstützung zur Errichtung des Heimes, haben sich die Mitglieder und Jugendlichen des Vereins beim Festzug am 17. Juli anlässlich des 75jährigen Landkreis-Jubiläums gleich sichtbar revanchiert.
Am Sonntag, 7. August stand das 7. Fischerstechen der Nachkriegszeit an, bei dem sich Paul Dechant zum dritten mal in ununterbrochener Folge den Titel „Fischerkönig vom Starnberger See“ holte.
Das Burghofsingen wurde in diesem Jahr witterungsbedingt durch eine „Geistliche Volksmusik in St. Josef“ ersetzt. Auch beim Oktoberfest – Trachten- und Schützenzug hielt sich die Begeisterung diesmal in Grenzen – es regnete vom Max-Monument bis zum Bierzelt.
Somit war das 70. Jubeljahr wahrhaft ein „feucht-fröhliches“, das den Mitgliedern aber trotzdem siebzig Einsätze auf allen möglichen – ( manchmal sogar unmöglichen ) – Gebieten abforderte.
Am 24. März 1979 fand in der Schulturnhalle am Hirschanger wieder ein „Starnberger Sänger- und Musikantentreffen“ unter Leitung von Willi Großer in Verbindung mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege und dem Bayerischen Rundfunk statt, bei dem Hans Zellner für seine Verdienste um die regionale Volksmusik mit der „Goldenen Medaille des Bayerischen Rundfunks“ geehrt wurde.
Bedingt durch Renovierungsarbeiten in der alten Pfarrkirche St. Josef gestaltete Willi Großer am 4. Adventsonntag erstmals die „Adventliche Stund“ in St. Maria, die seither zum festen Bestandteil adventlichen Brauchtums in Starnberg wurde. Im Rahmen dieser besinnlichen Feierstunde wird auch die Madonna zurückgebracht, die jeweils am 1. Adventsonntag bei der „Herbergsuche in St. Josef“ zum sog. „Frauentragen“ ausgesandt wird.
Beim Jahrhundertereignis 1983, dem Jubiläum des Bayerischen Trachtenverbands, das am 3. Juli mit einem Festgottesdienst an der Münchner Mariensäule, zelebriert von Kardinal Friedrich Wetter, einem Festakt mit Ministerpräsident Franz Josef Strauß und einem großartigen Trachtenaufmarsch durch die Ludwigstraße gefeiert wurde, beteiligten sich auch die Starnberger mit großem Aufgebot.
Am 13. Juni 1986 beteiligte sich eine Starnberger Trachtengruppe – wie dies bei „runden“ Gedenktagen immer schon üblich war – an den Feierlichkeiten zum 100. Todestag von König Ludwig II. vor der Votivkapelle in Schloß Berg.
Im Juli 1987 beging Starnberg mit einem mehrtägigen Bürgerfest und einem historischen Festzug am 17. Juli – wobei der Volkstrachtenverein maßgeblich beteiligt war – die 75. Wiederkehr der Stadterhebung.
Die Mitwirkung einer bretonischen Trachtengruppe unterstrich die enge Verbundenheit der Partnerschaft zwischen Starnberg und Dinard, wie auch Starnberger Trachten- und Musikgruppen bei entsprechenden Anlässen des öfteren in Dinard vertreten sind.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde bei einem Festakt im Undosa neben anderen verdienstvollen Starnbergern auch Willi Großer die Goldene Bürgermedaille verliehen. Großer nahm, wie er sagte „stellvertretend für den Heimat- und Volkstrachtenverein und dessen Verdienste für die Heimatstadt“, die Ehrung dankend an.
Das 80. Gründungsfest des Vereins wurde am 17. Oktober 1987 mit einem volksmusikalisch gestalteten Ehrenabend in der Söckinger Franz-Dietrich-Halle würdig begangen.
Nach einem erholsamen Jahr kamen 1989 wieder größere Herausforderungen auf die Mitglieder zu:
In Verbund mit der Heimatbühne und dem Kunstkreis Bucentaur wurde vom 16. bis 19. März im katholischen Pfarrzentrum erfolgreich das bayerische Osterspiel „Auferstehung“ von Max Dingler erstmals szenisch auf die Bühne gestellt.
Am Samstag, 8. Juli beteiligte sich der Verein mit Aufführung des „Starnberger Fischertanzes“ und der Gestaltung eines abendlichen Volkstanzes auf dem bewirtschafteten Kirchplatz an der 75jährigen Gründungsfeier des Starnberger Heimatmuseums.
Am folgenden Sonntag, 9. Juli feierte der Verein mit einem gediegenen Bürgerfest am Kirchplatz die Weihe der von B.M. Gantner entworfenen und von Schlehdorfer Klosterschwestern kunstvoll gestickten neuen Vereinsfahne, deren einzigartiger Fahnenspitz nach dem Muster der „Almarausch-Fahne“ von Manfred Pleyer gefertigt und gestiftet wurde.
Um auch den „aktiven“ Teilnehmern ein gemütliches Fest bieten zu können, wurde auf den obligatorischen Festzug verzichtet. Lediglich ein kurzer Kirchenzug brachte die 40 teilnehmenden Vereine vom Bahnhofplatz in die Pfarrkirche St. Maria, wo unter Beistand des Patenvereins Raisting die prächtige Fahne durch Stadtpfarrer Konrad Schreiegg ihre kirchliche Weihe erhielt.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch die gemeinsam gesungene „Bairische Singmesse“, gestaltet von Robert Weyrer und Hans Zellner.
Anschließend ging man auf dem Kirchplatz unter Blasmusikklängen und Tanzdarbietungen zum gemütlichen Teil über – bis hinein in einen lauen Sommerabend.
Die positive Ausstrahlung dieser festlichen Tage bewies ein erfreulicher Mitgliederzuwachs auf knapp 400 Erwachsene zuzüglich etwa 60 Kindern und Jugendlichen.
Die Jahreshauptversammlung vom 30. März 1990 brachte dem Verein eine markante Zäsur – nach 28jähriger Tätigkeit als 1. Vorstand stellte Willi Großer sein Amt zur Verfügung um es in jüngere Hände zu übergeben. Auf seinen Vorschlag wählte die Versammlung mit großer Mehrheit Ferdinand Pfaffinger zum neuen 1. Vorsitzenden.
Seine Feuertaufe bestand Ferdl Pfaffinger bereits am 1. Mai des Jahres mit Erstellung eines neuen, prächtigen Maibaums.
Im Juli beteiligte sich der Volkstrachtenverein zusammen mit vier weiteren Starnberger Vereinen im Rahmen des „Theatersommers“ am Festspiel „Sissi“. Weitaus wertvoller als das Lustspiel selber, war das kameradschaftliche Zusammenwirken der unterschiedlichen Starnberger Vereine. Fazit: „So was solls öfter gebn!“
Vom Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen am 19. Juli 1992 konnte Franz Gastl aus Leoni den von S.K.H. Herzog Franz v. Bayern gestifteten Siegespreis heim tragen.
Ein literarischer Abend mit Christian Buck unter dem Motto „Bei uns dahoam – damals und heut“, das 22. Burghofsingen unter Mitwirkung der Musikschule anlässlich ihres 20jährigen Bestehens und der 90. Geburtstag unseres Ehrenvorstands Hans Zellner prägten das Vereinsjahr 1994.
1995 war wieder ein neuer Maibaum – gestiftet von der Familie Stefan Kandler – fällig und am 21. Oktober nahm der Verein in Verbindung mit dem BR bei einem großen altbayrischen Sänger- und Musikantentreffen erstmals Beschlag von der neu eröffneten, lang ersehnten Schlossberghalle.
Nach 40 Jahren Kampf endlich ein brauchbarer Saal für kulturelle Veranstaltungen!
Am 3.2.1996 trafen sich die Tanzlustigen erstmals in der Schlossberghalle zum traditionellen Trachtenball. Ebenso wurde dort am 13. April das 50. Huosigau-Sänger- und Musikantentreffen und am 13. Juli – bedingt durch Umbauarbeiten am Schloß – das Burghofsingen ausgerichtet.
1997 – wiederum ein Jubeljahr unseres Vereins.
Das größte Geburtstagsgeschenk war sicher ein von der Bootswerft Rambeck erbautes Flachboot, das am 9. Juni1997 im Rahmen einer Feierstunde in der Werft auf den Namen „Christl“ getauft und von Herrn Anton Dreher dem Heimat- und Volkstrachtenverein übergeben wurde. Neben dem finanziellen hat dieses Boot vor allem ideellen Wert, ist es doch jetzt das einzige in traditioneller Weise gebaute Flachboot in Starnberg, ein unentbehrliches Requisit beim jeweiligen Fischerstechen. Der Verein bedankte sich bei Herrn Dreher und seiner Frau „Christl“ durch Verleihung der „Goldenen Ehrennadel“ für die großzügige Spende.
Weniger großzügig war ein Blitz, der am 4. Juli den Starnberger Maibaum um zwei Meter kürzer machte.
Beim Prinzregent-Luitpold-Fischer-stechen am 13. Juli wird der Wenzel Schorschi zum 3. mal Fischerkönig und am 14. September wird den Starnbergern die Patenehre beim Trachtenverein Raisting zuteil, die als fünfzigjähriger Jubelverein, verbunden mit einem mustergültig ausgerichteten Huosigaufest die Weihe ihrer neuen Fahne begehen.
Am 8. November begeht unser eigener Verein in der Schlossberghalle sein 90. Gründungsjubiläum mit einem vorzüglich gestalteten Volkstumsabend in dessen Verlauf Willi Großer vom 1. Vorstand Ferdl Pfaffinger der „Ehrenvorstand“ angetragen wird.
Sichtlich bewegt vom stehenden Applaus der Festbesucher nahm der also Geehrte die Auszeichnung dankend an.
Das Jahr 1998 brachte am 18. Februar den Abschied vom überaus verdienstvollen und allseits geachteten Ehrenvorstand Hans Zellner. Beim Trauergottesdienst in der kath. Pfarrkirche St. Maria und bei der Beisetzung auf dem Friedhof an der Hanfelderstraße gaben ihm 21 Fahnenabordnungen, sowie zahlreiche Vertreter der Stadt und des Landkreises, des Bayerischen Trachtenverbands und anderer Heimatvereinigungen unter einer großen Trauergemeinde das letzte Geleit.
Einen weiteren herben Verlust erlitt der Verein am 4. März 2000 mit dem Heimgang von Adi Riedel, der fünfzig Jahre lang als unermüdlicher Vereinsmusiker wesentlich zum Erfolg der Jugendarbeit beigetragen hat.
Das neue Jahrtausend hat sich beim Heimat- und Volkstrachtenverein erstmals 2002 unübersehbar bemerkbar gemacht: nachdem die seit Jahren rückläufigen Besucherzahlen des Trachtenballs eine Weiterführung unmöglich machten, hat man sich dazu entschlossen, diese traditionelle Starnberger Faschings-veranstaltung durch eine „Redoute“ zu ersetzen.
„Ball anno dazumal“ hieß das Motto und aufgespielt hat in excellenter Weise das „Salonorchester Karl Edelmann“. Der Besuch ließ zwar trotzdem noch zu wünschen übrig, aber der gute Ruf dieser gediegenen Tanzveranstaltung hat dafür gesorgt, dass sich die Redoute bereits vier Jahre später zu einem echten „Starnberger Bürgerball“ gemausert hat.
Eine weitere gravierende Veränderung brachte die Jahreshauptversammlung am 8. 3. 2002, bei der 1. Vorstand Ferdl Pfaffinger bekannt gab, dass er bei der anstehenden Neuwahl als Vorstand nicht mehr zur Verfügung stehe, da er dieses Amt – bedingt durch den Zeitaufwand für seine Bürgermeister-Kandidatur – sicher nicht mehr zur Zufriedenheit der Mitglieder ausführen könne.
Die Versammlung dankt Ferdl Pfaffinger für seine zwölfjährige, erfolgreiche Vorstandstätigkeit und wählt anschließend den bisherigen 2. Vorstand Manfred Schulz – der seit 1999 in Nachfolge von Willi Großer auch als Kreisheimatpfleger fungiert – zum 1.Vorstand.
Am 23. Juni des Jahres beteiligte sich unser Verein am „Treffen historischer Trachtengruppen“ in Garmisch-Partenkirchen. Es handelt sich dabei um eine alle zwei Jahre in einem anderen Ort stattfindende zwanglose Zusammenkunft von Vereinen mit historischen Volkstrachten, denen sich auch Starnberg angeschlossen hat. Die Mehrzahl dieser „Freundschaftstreffen“ blieb bei den Teilnehmern in guter Erinnerung; Eingeweihte denken dabei sicher an Neubeuern und Landsberg, wo die Feste nicht auf Erfolg bei den meist unbedarften Zuschauern, sondern auf ein fröhliches Erlebnis für die Teilnehmer ausgerichtet waren.
Zum Bericht über das Garmisch-Partenkirchner Fest hat unser Chronist angemerkt: „Bei 30 Grad im Schatten war der lange Festzug und die übliche (oder hat er „üble“ gemeint?) Festgestaltung mehr eine Härteprüfung für die Teilnehmer, als eine Demonstration bayerischer Lebensart.“
Hat er sich dabei vielleicht schon Gedanken über die Gestaltung des 100jährigen Jubiläums vom Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg gemacht?
Am 7. Juli des Jahres 2002 beteiligte sich unser Verein mit einer ansehnlichen Gruppe beim 950jährigen Ortsjubiläum von Perchting und am 14. Juli mit über 100 Teilnehmern beim Festzug durch Starnberg zum Jahrhundert-Jubiläum des Landkreises.
Beim Fischerstechen am 21. Juli kämpfte sich unser neuer Vorstand Manfred Schulz gleichermaßen erfolgreich durch die bedrohliche Wetterlage, wie der Wenzel Schorschi durch die bedrohliche Reihe seiner Herausforderer. Er wurde, was bisher noch keinem gelang, zum vierten mal in ununterbrochener Folge „Fischerkönig vom Starnberger See“.
Die folgenden Jahre waren neben dem laufenden Vereinsgeschehen, den alljährlich wiederkehrenden Brauchtums- und Trachtenfesten angefüllt mit den Vorbereitungen zum 100jährigen Vereinsbestehen A.D. 2007.
Willi Großer
22.3.2006
Das Vereinsjahr 2003 bleibt uns als „Starnberger Kulturjahr 2003“ noch lange in Erinnerung. Der Verein hat sich mit zahlreichen Veranstaltungen daran beteiligt. Die Höhepunkte waren vor allem das Burghofsingen am neuen Veranstaltungsort Burggraben, das Heimatmuseumfest und ein Queri-Abend. Viel Arbeit kam auf die aktiven Mitglieder auch bei der Renovierung des Trachtenjugenheims zu.
Zum 100. Geburtstag vom ehemaligen Ehrenvorstand Hans Zellner im Jahr 2004 hat Willi Großer humorvoll über das Leben und sein Werk berichtet. Die Musik- und Gesangsgruppen waren unserer Gegend darunter auch die Starnberger Fischermadl, die Ihre Feuertaufe bestanden haben.
Zu Ehren unseres Willi Großer fand zu seinem 70. Geburtstag im Trachtenjugenheim ein schönes, würdiges Fest statt. Beteiligt daran waren die Jugendmusik- und Gesangsgruppen des Vereins und die Hochberghauser Tanzlmusi. Aber auch andere namhafte Gruppen, wie der Pfaffl Zwoagsang, die Dietlhofer Sänger, der Huosigauer Viergesang und die Wolfratshauser Stubnmusi ließen es sich nicht nehmen Willi Großer ihre Aufwartung zu machen und trugen zum Gelingen des Abends bei.
Seit 2002 bzw. 2004 beteiligt sich der Verein jedes Jahr am Christkindlmarkt und führt „G’wandmärkte“ durchgeführt. Diese Aktivitäten stärken nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder unseres Vereins und bereichern das Vereinsleben in unserer Stadt sondern erbringen auch finanzielle Gewinne die unserer Jugendarbeit zu Gute kommen.
Höhepunkte des Vereinsjahres 2005 waren das Gaujugendsingen und -musizieren im April in der Schlossberghalle, das Burghofsingen, der Auftritt auf der BUGA in München sowie die Teilnahme am Oktoberfestzug. Bei der BUGA hat der Verein mit den Tanzgruppen, mit Jugend und Aktiven und mit der Hochberghauser Tanzlmusi ein abwechslungsreiches Programm geboten. Bis zu 20 Tanzpaare haben beim „Deandl mit dem roten Miada“ oder beim Kronentanz mitgewirkt.
2006 haben die Mitglieder mit der Aufstellung des Maibaums am Tutzinger-Hof-Platz bewiesen, dass man die Organisation einer großen Veranstaltung aufs Beste meistern kann und dass man für das 100-jährige des Vereins bestens gerüstet ist. Viele haben sich wieder für den „Starnberger Maibaum“ eingesetzt. Besonderer Dank galt dem Spender des Baumes der Familie Wagner aus Hadorf.
Das Festjahr 2007 war sicher eines der bedeutendsten Vereinsjahre des Heimat- und Volkstrachtenvereins. Bei der Durchführung der Festveranstaltungen konnte der Verein mit allen befreundeten Gruppierungen, den vielen Festteilnehmern und Gästen im Juni ein einzigartiges Bürger- und Trachtenfest sowie beim Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen ein schönes Seefest feiern und dabei echtes bayrisches Brauchtum vermitteln.
Die Gestaltung unseres Trachten- und Bürgerfestes wurde nicht nur von unseren Trachtenkammeraden aus nah und fern gelobt, auch die Starnberger Bevölkerung war von den beiden Ausstellungen und von dem fröhlichen Feiern, beim Festabend, beim Heimatmuseumsfest, bei der Volkstanzrundfahrt sowie am Festsonntag bei Festgottesdienst und beim bunten Treiben in der gesamten Innenstadt sehr angetan. Auch die übrigen Veranstaltungen im Festjahr waren immer wieder kleine Höhepunkte im Festjahr 2007.
Dazu zählten die Starnberger Redoute, sowie das Burghofsingen, das nach längerer Pause wieder im Burghof stattfinden konnte.
Darüber hinaus konnte man sich bei den üblichen Veranstaltungen wie dem Sonnwendfeuer oder dem Volkstanz über zahlreichen Besuch freuen. Weitere Höhepunkte des Vereinsjahres waren die Fahrt nach Dinard und der Oktoberfestzug in München, wo unserer Verein die Stadt Starnberg repräsentierte. Besonders erfreulich war 2007 die gute Beteiligung am Wiesn-Festzug.
Trotz des Unwetters mit Hagel am Vorabend konnte hat das "Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen“ stattfinden. Gerhard Zellner Gerhard hatte erstmals die Festleitung übernommen. Fischerkönig wurde der Ambacher Michael Menzinger.
2008 gab es einen einzigen Festbesuch beim Historischen Trachtenfest in Traunstein.
Ansonsten war es wieder möglich, sich intensiv den Zielen unseres Vereins zu widmen, was während der Festvorbereitung zurückgestellt werden mussten.
Eine Aufgabe, ist die Mundartpflege. Gerade beim Krippenspiel in diesem Jahr ist deutlich word’n, dass die Mundartpflege bei unseren Kindern scho „erste Früchte tragt“. Die Pflege unserer Sprach’ is mit der Einführung der Mundartwerkstatt unter Leitung von Irmi Hofer, und mit der Arbeit unserer Jugendbetreuer intensiv gefördert worden.
Das Jahr 2009 wird uns wohl als „Jahr der Oberbayerischen Kulturtage 2009“ noch lange in Erinnerung bleiben. Neben den Veranstaltungen mit dem Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern - „Herr bleib bei uns und weiche nicht“ in St. Josef und „Von Frasdorf nach Griechenland“ mit Willi Großer und Marianne Buchner im König-Ludwig-Saal fand im katholischen Pfarrsaal der Abend - "Mehr als Kraftbayrisch" - Georg Queri statt mit Willi Großer und Volksmusikgruppen und Sängern aus dem Verein statt.
Höhepunkte der unserer kulturellen Arbeit waren 2010 sicher die Volkstanzschifffahrt sowie der Besuch der Trachtenfeste in Neubeuern und Dießen sowie die 1000-Jahr-Feier in Wangen.
Außerdem wurde das Burghofsingen – bei dem ja Liesi Buchner seit einigen Jahren sehr erfolgreich als Sprecherin agiert - in diesem Jahr vom Bayrischen Rundfunk aufgezeichnet.
Dass der Verein – bei dem sich einige Mitglieder der älteren Generation gesundheitsbedingt immer mehr zurücknehmen müssen - noch immer eine schlagfertige Gemeinschaft bildet, hat man bei den Veranstaltungen 2011 bewiesen. Der Verein hat sich vorbildlich beim 100-jährigen Jubiläum unseres Gauverbandes des „Huosigaus“ eingebracht. Besondere Beachtung in der breiten Öffentlichkeit hatten dabei nicht nur die Gauheimattage in Weilheim, sondern auch die heimatgeschichtliche Ausstellung im historischen „Fischerbau“ in Polling „Huosi - Eine Spurensuche zwischen Lech und Isar“. Auch der Starnberger Verein war beim Aufbau der Ausstellung, bei der Betreuung und bei den Kulturveranstaltungen vertreten.
Besonders erfreulich war eine gute Beteiligung am Wiesn-Festzug, sowie die Tatsache, dass durch den beispielhaften Einsatz wieder ein wunderschöner Festwagen gestaltet werden konnte.
Mit großem Einsatz aller aktiven Mitglieder hat der Heimat- und Volkstrachtenverein maßgeblich die Veranstaltungen des Festjahrs 2012 der Stadt Starnberg zur Stadterhebung vor 100 Jahren mit gestaltet. Höhepunkte waren dabei die Aufstellung des Maibaumes, das Bürgerfest - mit unserer Volkstanzschifffahrt und dem Festzug, das Schlossfest - mit dem Burghofsingen und das Seefest mit dem Prinzregent Luitpold Fischerstechen. „Fischerkönig“ wurde Anton Hinterholzer aus Attenkam für die Fischerei Strobl in Ambach.
Besonders zu erwähnen ist die Auszeichnung unser Gesangsgruppen der Starnberger Fischermadl und Fischerbuam, mit dem Kulturförderpreis des Landkreises Starnberg.
Die Höhepunkte beim Heimat- und Volkstrachtenverein waren im Jahr 2013 die Feier zur Segnung der neuen Gaustandarte im Juli in Dießen und der Oktoberfestzug im September. Bei der Standartenweihe haben unsere Musik- und Gesangsgruppen für die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes viel Lob bekommen. Auch die Beteiligung am Jugendprojekttag im Rahmen der Huosigau-Standartenweihe bei hochsommerlichen Temperaturen verdient Anerkennung und zu bewundern war auch die Ausdauer unserer Senioren bei den Trachtenfesten.
MS März 2014
Heimat- und Volkstrachtenverein Starnberg 15. März 2021